Ein Winter in Argentinien
Freitag, 8. September 2006
amaicha
seit posadas reise ich mit susan, die schon seit 2 jahren in peru und bolivien lebt. nach einem enormen umsteigdesaster kamen wir nach ca. 28h (wartezeit..) in amaicha an. es ist ein ort von 5000 einwohnern, sieht aber kleiner aus als naschendorf.
dort leben ausschliesslich von inigenen bewohnt wird. da es sehr heiss dort ist ( liegt 1997m ueber dem meeresspiegel im *tal*, von andenkordilleren umgeben ), ist es auch sehr staubig und duerr.
doch man kann von dort aus die quilmes-ruinen besuchen, die 18km ausserhalb liegen. also sind wir mit einem taxi dort hin und sind zwischen den ruinenresten der siedlung den berg hochgehiked und haben die wunderbare aussicht auf die ruinen und das gottverlassene tal genossen. quilmes hat in dieser region zweilerlei bedeutungen: einmal bezeichnet es den stamm der quilmes- indianer. und dann den namen des wohl am meistverkauftesten bieres in argentinien (wobei der name bestimmt auch wieder auf den indianerstamm zurueckgreift).
abends haben wir in einem urigen, schaebigen, sympathischen restaurant gespiest, das von einem alten herzensbrecher von geschaetzten 75 jahren und seinem besoffenen (oder anders stimulierten) koch betrieben wurde. ich hatte caneloni und musste feststellen, dass es in argeninien anscheinend nicht pasta ist, sondern omlett. (: susan hatte sich gleich das *omelete* bestellt. der koch sagte am ende, dass nicht er das essen gekocht habe, sondern eine elfe. wir mussten uns echt zusammenreissen (:

heute sind wir in cafayate angekommen.

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san ignacio in jericho und die indigenen staemme des nordens
mein erster eindruck von san ignacio war, ups, wo bist du denn hier gelandet.... ein kleines leises graues staedtchen, dessen einziger fixpunkt die jesuitenstaette san ignacio mini ist. die staette besteht aus gut erhaltenen einzelteilen und des noch erkennbaren alten grundrisses, der teilweise noch von mauerwerk markiert ist. ich hatte das glueck, die einzige person zu sein, der der guide die geschichte und konstruktionen erklaeren musste. die besonderheit dieser jesuitenreduktion ist, dass das territorium, bevor die spanier kamen, von den guarani- indianern besiedelt war. durch die missionierung wurde natuerlich auch das siedlungsgebiet der guarani beeintraechtigt, bzw. teilweise zerstoert. teilweise wurden die guarani versklavt und mussten in der reduktion fuer die jesuiten malochen. die guarani hatten innerhalb aber doch ein bedingtes stimmrecht, dass durch 2 oberhaeupter an die jesuiten weitergetragen wurde. wenn man ueber den riesenpatio geht, kommt man an ein tor, was mit figuren verziert ist. die beiden fluegel tragen jeweils einen engel. auf der linken seite haelt der engel ein pflanzenstueck (es sieht aus wie mais), was die guarani darstellt. der engel des rechten fluegels haelt einen reliquienstab, was die jesuiten bzw. die katholische kirche darstellt. in den monumenten besteht in gewisser weise eine symbiontische beziehung zwischen kunst (guarani) und bauweise (jesuiten- europa). jedoch ist in religioeser hinsicht niemals eine vermischung moeglich und somit wurde ein grossteil des shamanenglaubens der guarani zerstoert und der christliche glaube in dieser region verbreitet.

und ab ging es am naechsten tag nach... posadas, tucuman, tafi del valle und letztendlich amaicha.

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